Dienstag, 30. April 2013

Tag 5: Fastenbrechen

Ich schlafe nicht gut, oft wache ich auf und muss auf Klo. Um 8 Uhr wache ich endgültig auf und lese noch ein bisschen. Beim Aufstehen gibt es den üblichen Tadel vom Kreislauf. Ich trabe vorsichtig nach unten und stelle mich auf die Waage. 4,3 kg sind in den 4 Tagen verschwunden. Ich bete, dass etwas davon erhalten bleibt. Auch sonst kann ich mich nicht beschweren: Ich fühle mich wieder wohl in meinem Körper, meine Haut ist rein, die Pickel am Rücken sind alle verschwunden. Wunderbar, normalerweise brauche ich für diese Ergebnisse einen Monat gesunde Ernährung und Sport!

Ich freue mich über meine Erfolge und schnappe mir einen Apfel. Er duftet herrlich, ich wasche ihn heiß ab und schneide ihn auf. Appetitlich spritzt er, ich erfreue mich allein an dem Sinnesfest für Auge und Nase. Alleine setze ich mich mit einem kleinen Teller voller Apfelschnitze in mein Zimmer. Der Geschmack ist einfach bombastisch. Frisch, fruchtig, saftig. Mein Magen grummelt kurz, bleibt aber ruhig. Nach der Hälfte des Apfels bin ich schon satt. Ich möchte aber den ganzen Apfel essen - am Ende rolle ich förmlich nach unten. Zufrieden setzt ich mich auf das Sofa.

Mein Vater lässt mich wissen, dass meine Mutter gerne Kuchen zum Kaffee hätte. Backen ohne probieren - geht das überhaupt?! Ich lasse es drauf ankommen und trage alles zusammen. Nach einer halben Stunde sind Nussecken im Ofen und duften verführerisch. Ich schaffe es nicht zu naschen. Nicht mal einen Krümel. Stolz präsentiere ich den versammelten Familienmitgliedern die Ecken, wie immer schmeckt es. Hoffentlich bleiben welche über.

Mittags gab es dann das erst Mal warmes Essen: Kartoffeln mit Braten und Gemüsevariationen für die Allgemeinheit, eine Kartoffel, ein kleiner Haufen Brokkoli, drei Bohnen und ein Löffel Rotkohl für mich. Und ich werde sogar satt. Überrascht und zufrieden höre ich als erste auf zu essen.
Mein Bauch macht keine Probleme, ich genieße das Essen und auch die Lebensmittel sehr. Irgendwie hat es mir schon sehr gefehlt.

Und nicht nur das, ich bekomme sogar wieder Hunger! Gegen Abend ist es kaum auszuhalten, mein Bauch randaliert. So laut hat er lange nicht mehr geknurrt. Ich erlaube mir Reis mit Soße, meine Ärztin hatte ja gemeint, dass der Tag auch vegan und mit allem drum und dran sein dürfe. Der Tag geht schnell um und ich bin ein bisschen wehmütig, dass der Alltag jetzt wieder anfängt. Die Zeit war schon wie ein kleiner Urlaub.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen