Samstag, 27. April 2013

Fasten: Tag 3

Am Morgen gibt es wieder das übliche Spiel: Der Kreislauf meckert und nur langsam starte ich in den Tag. Erst Mal les ich im Bett (Thilo Bode - Abgespeist) und trinke einen Tee. Um die Müdigkeit zu vertreiben schwing ich mich auf mein Rad und fahre diesmal ein weiteres Stück, ungefähr 7km. Erst als es zu spät zum Umkehren ist fällt mir auf, dass ich bei dieser Strecke bergauf muss. Tapfer schleiche ich den Weg. Ich hatte gehofft, bei den Nachbarbauern vielleicht Petersilie vom Feld zu stibizen - alle Felder sind voller Gras.

Zuhause angekommen merk ich, wie nötig sowie anstrengend die Tour war. Ich bin durchgeschwitzt und habe locker zehn Minuten länger als sonst gebraucht. Nach einer kritischen Überprüfung meines Stinke-Standes komm ich zu dem Schluss, dass Abends duschen reicht. Bis jetzt habe ich weder ausscheidungsbedingten Mundgeruch noch rieche ich unangenehm, generell halten sich Nebenwirkungen in Grenzen. Zwischendurch ist mir seltsamerweise etwas schlecht, das gibt sich aber schnell wieder. Heute kamen auch die allerletzten Reste aus dem Darm. Klingt ekelig, ist es aber eigentlich nicht.

Durch den Temperaturabfall draußen von gestern auf heute um gut 10° ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass ich heute leicht friere. Mit der Wärmeflasche und einer Decke ist das aber schnell in den Griff bekommen und ich führe meine Lektüre fort. Das Fasten ist richtig entspannend, wie Urlaub zuhause. Seit Weihnachten fehlte mir einfach die Zeit für richtige Erholung, und dann der Abistress - ich verbringe im Moment Stunden mit Lesen und genieße das süße Nichtstun.

Auch wenn vielleicht der Eindruck entsteht, dass ich im Moment viel tue und aktiv bin, kann ich nur betonen: Die Kräfte sind schon eingeschränkt. Wer sich also nicht mit viel Liegen und/oder Sitzen anfreunden kann und immer auf Achse ist wird schnell an seine Grenzen stoßen. Alles kostet mehr Kraft, und mit der sollte man gut haushalten. Man wird auch stiller, ich bin normalerweise immer aufgedreht und werfe mit Worten um mich als gäbe es kein Morgen mehr. Aber im Moment bin ich lieber leise und in mich gekehrt, es fühlt sich einfach besser an so. Eine richtige Auszeit eben.

Nachmittags blätter ich mich durch meine gesammelten Kochbuch-Werke und gucke mir ein paar Rezepte aus, um bei Ideenmangel und Heißhunger schnell was Leckeres zaubern zu können. Mein Bauch ist am Grummeln und fühlt sich etwas komisch an, ich werde das Gefühl nicht los, dass er grade etwas sauer ist. Ich bekommen heftigen Schluckauf - und nach einer Viertelstunde bin ich restlos genervt, vor allem weil mit jedem Hickser ein leichtes Sodbrennen hoch kommt. Vielleicht war der Trink-Marathon zur Mittagszeit doch keine so gute Idee.

Ich gönn mir eine Gemüsebrühe um den Magen zu entsäuern. Je weiter der Nachmittag vorschreitet umso schlapper werde ich und umso übler wird mir. Ich mache mir schon Sorgen um meine Gesundheit - als ich auf Klo feststelle, dass ein natürliches Übel für mein Übel sorgt. Das allmonatliche Übel. Mit Wärmeflasche und Katze geht es erst einmal ab auf das Sofa.
Ich überlege, ob ich die Fastenzeit verkürze. Meine Mutter dachte von Anfang an, dass ich 5 Tage fasten würde, und auch die Ärztin hatte für mch als Anfänger eher 5 Tage empfohlen.Und so wie ich mich fühle scheint die Option äußerst verlockend.

Ich gehe früh schlafen, ich fühle mich richtig beschissen. Ich bin mir sehr sicher, dass das an der Periode liegt und nicht am Fasten, aber das ändert leider nichts am Zustand!

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